Die Stadt Hamburg will mit einer neuen Importstrategie für den klimafreundlichen Treibstoff eine Schlüsselrolle bei der Umstellung Deutschlands und Europas auf eine Wasserstoffwirtschaft spielen.

Die norddeutsche Hafenstadt will die wirtschaftlichen Chancen des zu erwartenden Markthochlaufs von grünem Wasserstoff nutzen. Hamburg stellt nun einen neuen Aktionsplan vor, der den Weg für groß angelegte Importe des Kraftstoffs aus Skandinavien über Pipelines und aus der ganzen Welt in Schiffen über ein Terminal ebnet.

„Die Strategie sieht vor, mit den Importen nicht nur den regionalen Bedarf zu decken, zum Beispiel zur Dekarbonisierung der lokalen Industrie. Sondern auch Teile des nationalen und europäischen Wasserstoffbedarfs. Zu diesem Zweck soll Hamburg als internationale Drehscheibe in ein europäisches Wasserstoffnetzwerk eingebunden werden.“, so die Behörden.

Der Senator für Wirtschaft und Innovation, Michael Westhagemann, sagte laut einem Bericht der Zeitung „Die Welt“, der Krieg in der Ukraine gebe den Wasserstoffplänen der Stadt neue Dringlichkeit.

„Bis 2026 wollen wir in der Lage sein, relevante Mengen an grünem Wasserstoff nicht nur in Hamburg selbst zu produzieren, sondern auch zu importieren!“

Hamburg hat bereits eine Absichtserklärung mit Schottland für den Import von grünem Wasserstoff abgeschlossen. Darüber hinaus will sie Vereinbarungen mit Ländern wie Dänemark, Norwegen, Chile, Australien, den USA, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien treffen.

Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, hat sich als wichtiger Baustein auf dem Weg zum Erreichen der Netto-Null-Klimaziele erwiesen.

Das klimaneutrale Gas dürfte sich zur bevorzugten Technologie für die Dekarbonisierung von Sektoren entwickeln, in denen Emissionsreduzierungen besonders schwierig sind, z. B. in der Schwerindustrie und der Luftfahrt.

Als eine der treibenden Kräfte hinter den gesamteuropäischen Bemühungen hat sich Deutschland vorgenommen, beim „Öl von morgen“ weltweit führend zu werden – nicht nur, um die nächsten Stufen seiner wegweisenden Energiewende einzuleiten, sondern auch, um einen vielversprechenden Wachstumsmarkt für seine international renommierte Industrie zu sichern.