Wie Heise berichtet, ist es Forschern des Materiallabors für erneuerbare Energien in Lausanne (EPFL) gelungen, eine waschmaschinengroße „Wasserstoff-Tankstelle“ zu entwickeln. Was als Behelfslösung für die Speicherung von Wasserstoff begann, in den Laboren gab es nur bedingt Platz für große Gasdruckspeicher, könnte am Ende die Lösung für ein dezentrales Wasserstoff Tankstellennetz sein.
Das Gerät selbst enthält einen Elektrolyseur, der aus chemischer Spaltung von Wasser für Wasserstoffnachschub sorgt. Bis zu fünf Kilogramm Wasserstoff kann das Gerät speichern, was einer Tankfüllung heutiger Wasserstoffserienfahrzeuge entspricht. Die Tankstelle kommt dabei ohne den normalerweise nötigen Druck von 1000 Bar aus. Auch die Kühlung von minus 200 Grad ist nicht nötig. Stattdessen haben die Forscher ein neues Metallhydrid entworfen, das die H2 Moleküle absorbiert.
Vor weitere Herausforderungen wurden die Forscher gestellt, als es um das Betanken eines Fahrzeugs ging. Hierfür haben sie eine einfache, aber geniale Lösung entwickelt, um den Wasserstoff auf die nötigen 700 bar zu verdichten. Der Wasserstoff wird beispielsweise über einen Wärmetauscher erwärmt. Der durch die Hitze bedingte „Tanz der Moleküle“ führt dazu, dass der Druck steigt und das Gas aus dem Speicher getrieben wird. Heute kann auf diese Weise bereits ein Druck von 200 Bar erzeugt werden. Mithilfe von höheren Temperaturen soll sich der nötige Druck von 700 Bar einfach realisieren lassen.
Die Prototypen der Mini-H2-Tankstelle sollen Ende 2020 fertig sein. Gleichzeitig arbeitet der EPFL Ableger mit Hyundai zusammen, einen größeren Speicher zur Betankung von Wasserstoff LKW zu entwickeln. Laufen alle Tests nach Plan, könnte im Sommer 2021 die kommerzielle Herstellung beginnen, so Andreas Züttel, Direktor des Materiallabors.
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