Deutschland und Norwegen erörtern die Möglichkeit des Baus einer Pipeline zur Verteilung von grünem Wasserstoff als Teil der europäischen Bemühungen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu beenden. Der deutsche Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck und der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre unterzeichneten eine Erklärung, in der sie ihr gemeinsames Ziel darlegen, mit dem groß angelegten Export von Wasserstoff aus dem nordischen Land in die größte europäische Volkswirtschaft zu beginnen.

Habeck kommentierte: „Norwegen und Deutschland sind enge Partner bei der Energiewende und beim Klimaschutz. Wir wollen diese Partnerschaft weiter vertiefen. Die gemeinsame Erklärung, die wir heute verabschiedet haben, unterstreicht das. Unsere beiden Länder sind sich einig, dass wir beim Thema Wasserstoff von Anfang an an eine europäische Wasserstoffinfrastruktur denken müssen.“

Ministerpräsident Støre fügte hinzu: „Damit Europa seine Abhängigkeit von russischen Energielieferungen verringern kann, sind eine Reihe von Maßnahmen erforderlich. Eine schnellere Entwicklung alternativer Energiequellen für Europa, um russisches Gas und Öl zu ersetzen, wird in Zukunft sehr wichtig sein.“

Eine weitere Möglichkeit ist der Transport von blauem Wasserstoff als Übergangsmaßnahme, der aus Erdgas hergestellt wird. Norwegen liefert 20-25 % des in der EU und im Vereinigten Königreich verbrauchten Gases.

Deutschland ist in besonderem Maße auf russisches Gas angewiesen, da es die Kernenergie abgelehnt hat und die Nutzung fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung beenden will. Der deutsche Vizekanzler ist, erklärte letzten Monat, dass Deutschland auf importierten Wasserstoff angewiesen wäre, um seine Erzeugungslücke zu schließen. Alternativ müsste Deutschland bis zu 10 % seiner Landfläche mit Windkraftanlagen bedecken.

Die beiden Länder planen eine Machbarkeitsstudie zu dem Projekt durchführen.